Ablauf

Anmeldung

Die Erstanmeldung erfolgt nur über die telefonischen Sprechzeiten:

Montag bis Freitag 7:40 – 8:20 Uhr (0176 – 522 60 333)


Psychotherapeutische Sprechstunde: Das erste Gespräch

Beim ersten Gespräch sollte zumindest ein Erziehungsberechtigter dabei sein. Unter besonderen Umständen können Jugendliche ab 15 Jahren alleine die Sitzungen wahrnehmen. Näheres können wir gerne vorab telefonisch klären.
Bitte bringen Sie zur ersten Sprechstunde die Gesundheitskarte und gerne den Antrag für den Erstkontakt ausgefüllt mit. Den Antrag für den Erstkontakt finden Sie hier:


… und dann?

Nach den Sprechstunden erfolgt entweder eine direkte Akutbehandlung oder die Probatorik. Die Probatorik kann als Kennlernphase zwischen Therapeuten und Patienten angesehen werden, wo unter anderem auch Testungen erfolgen. Gemeinsam werden Therapieziele und der Behandlungsplan festgelegt. Nach der Probatorik entscheidet sich, ob eine Kurzzeittherapie oder eine Langzeittherapie beantragt wird.


Untersuchung und Anamnese

Je nach Problem oder Störungsbild wird ein individueller Behandlungsplan erarbeitet. Der Behandlungsplan wird gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt oder Fachärzten und anderen beteiligten Stellen (z.B. Kindergarten, Schule, Sozialdienste, Therapeuten) erstellt – natürlich nur mit Einverständnis und nach Entbindung der Schweigepflicht.


Behandlung von Störungsbildern

Bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung handelt es sich um eine Verhaltens- und Emotionsstörung, die im Kindes- und Jugendalter beginnt. Die Symptome sind meist gekennzeichnet durch eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, der Impulskontrolle und der Aktivität. Die Ursachen sind meist genetisch bedingt, werden jedoch auch durch die Umwelt beeinflusst. Außerdem können eine veränderte Gehirnstruktur und Störungen im Neurotransmitterbereich eine Rolle spielen.
Angst ist ein wichtiges Gefühl, das evolutionsgeschichtlich eine große Rolle beim Überleben des Menschen gespielt hat. Sie kann uns dabei helfen, uns vor gefährlichen Situationen zu schützen, indem sie z.B. in Gefahrensituationen den Fluchtinstinkt auslöst und unsere Aufmerksamkeit erhöht. Manchmal ist die Angst jedoch so intensiv und unangenehm, dass Situationen, die eigentlich nicht als gefährlich angesehen werden sollten, als bedrohlich wahrgenommen werden.

Bei Zwangsstörungen treten bei Betroffenen Zwangsverhalten und/oder Zwangsgedanken auf. Zwanghaftes Kontrollieren, ob z.B. der Herd ausgeschaltet ist, können zeitraubend sein und hohen Leidensdruck verursachen.
Bei der Autismus-Spektrum-Störung handelt es sich um eine neurologische Entwicklungsstörung. Die Betroffenen haben Probleme bei der Kommunikation und Interaktion mit anderen. Es zeigen sich eingeschränkte Verhaltensmuster (z.B. stundenlang Sand durch die Hand rieseln zu lassen). Interessen und Aktivitäten sind streng routiniert. Die Art und Schwere der Störung kann variieren. Die wichtigsten Unterteilungen sind der klassische Autismus, die desintegrative Störung des Kindesalters und das Asperger-Syndrom.
Bei einer Depression handelt es sich um mehr als mal einen schlechten Tag zu haben oder länger anhaltende Melancholie, deren Ursachen meist leicht zu bestimmen sind. Es handelt sich um eine seelische Erkrankung, die sich durch gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und negative Gedanken ausdrückt und großen Leidensdruck verursacht. Betroffene finden nur selten allein aus einer Depression wieder heraus. Körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen aber auch Schlaflosigkeit und Libidoverlust können als Begleiterscheinung auftreten.
Entwicklungsstörungen sind vielfältig. Störungen der Sprache und des Sprechens fallen darunter, sowie Lese- und Rechtschreibstörungen und Rechenstörungen. Auch bei Autismus handelt es sich um eine Entwicklungsstörung (siehe Autismus Störungen), da hier eine Beeinträchtigung von Interaktion und Kommunikation vorliegt.
Essstörungen können in vielerlei Formen auftreten. Dabei handelt es sich um eine Verhaltensstörung bei der das Thema Essen die Gedanken und Emotionen einer Person ständig beschäftigen. Übliche Arten der Essstörungen sind:

Bulimie - Essensanfälle mit anschließendem selbstinduziertem Erbrechen sowie Missbrauch von Abführmitteln und Entwässerungsmedikamenten, häufig verbunden mit übermäßiger körperlicher Betätigung.

Magersucht - Streng kontrollierte Nahrungsaufnahme oder Verweigerung von Nahrung. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist gestört (trotz offensichtlichem Untergewicht besteht das Gefühl dick zu sein). Es besteht eine große Angst Gewicht zuzunehmen. Magersucht kann (muss aber nicht) mit den Symptomen von Bulimie zusammenfallen.

Esssucht und Binge Eating Disorder - Obwohl kein Hunger besteht, wird zu viel gegessen. Das Essen dient als Ersatz für die Bewältigung von Gefühlen oder zur Befriedigung von Bedürfnissen. Häufig werden wahllos alleine große Mengen von Nahrung verzehrt mit anschließendem Gefühl von Ekel und Scham.
Hierunter fallen Störungen, die das Zusammenleben mit anderen Menschen erschweren. Auch Sozialphobien und Probleme beim Kennenlernen neuer Menschen können hierunter fallen. Selbstunsicheres, aggressives und arrogantes Verhalten führen zu Konflikten und Ablehnung anderer Menschen im Alltag. Jede Kritik wird als Kränkung verstanden, Aussagen von Freunden und Familie werden "auf dem falschen Ohr" gehört und entsprechend aggressiv wird darauf reagiert. Es entsteht ein konfliktgeladenes Ping-Pong-Spiel, in dem man sich immer weiter hochschaukelt.
Bei einer Krise handelt es sich grundsätzlich um eine Bedrohung oder schmerzhafte Situation, die mit den eigenen Strategien nicht mehr bewältigt werden kann.
PTBS wird durch ein belastendes Ereignis ausgelöst, das ein psychisches Trauma verursacht (z.B. als Zeuge eines schweren Unfalls oder bei Missbrauch). Das Ereignis wird in Flashbacks immer wiedererlebt und geht mit entsprechender körperlicher Übererregbarkeit einher. Das Ereignis wird also nicht nur immer wieder erinnert, sondern immer wieder "erlebt". Das Gefühl von emotionaler Taubheit, Hilflosigkeit und Erschütterung des Ich- und Weltverständnisses sind die Folge.
Geschlechtsdysphorie: Bei der Geschlechtsdysphorie handelt es sich um eine Störungen des emotionalen Erlebens, die als Folge der Problematik bei der Findung der Geschlechtsidentität und der sexuellen Orientierung auftreten kann. So kann eine Geschlechtsdysphorie zu sozialer Ausgrenzung, psychischen Komorbiditäten sowie Depressionen und selbstverletzendem Verhalten führen.

Trans-Gesundheit: Wenn das erlebte Geschlecht nicht oder nicht vollständig mit dem körperlichen Geschlecht übereinstimmt, kann es ebenfalls zur Geschlechtsdysphorie kommen. Dies kann sich mit einem Unwohlsein mit dem eigenen Körper ausdrücken. Es entsteht ein Gefühl von Unvollständigkeit. Die eigenen Geschlechtsorgane werden abgelehnt, die eigene Stimme wird als zu hoch oder zu tief beurteilt und es entstehen Ängste von anderen in die "falsche Schublade" gesteckt zu werden.
Körper und Geist bilden eine Einheit und können nicht voneinander getrennt werden. Psychische Belastungen und Störungen können daher Auswirkungen auf den Körper haben und umgekehrt.
Verweigerung, Träumerei, Faulheit, Probleme mit Mitschülern, Probleme mit Lehrern: Probleme, die in der Schule auftauchen, können viele Ursachen haben. ADHS, Autismus, Überforderung, Unterforderung, zu geringe Intelligenz, zu hohe Intelligenz, Stress, Pubertät, Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Manchmal können Probleme durch Nachhilfe oder einen Schulwechsel bewältigt werden, doch manchmal sitzen die Ursachen tiefer und benötigen eine genaue Betrachtung.
Oft wissen Eltern und Kinder nicht, was nicht stimmt. Sie wissen nur, dass etwas nicht stimmt. Durch eine gezielte Diagnose und Anwendung wissenschaftlicher Methoden können diese Probleme aufgedeckt, benannt und behandelt werden. Häufig ist das Leben wie ein Haufen unsortierter Puzzleteile bei denen einige Teile aufgedeckt und andere verdeckt auf- und übereinanderliegen. Eine Therapie kann helfen, die Teile aufzudecken, zu sortieren und zusammenzusetzen, damit ein vollständiges Bild entstehen kann.

Therapiemöglichkeiten

Die Therapie wird auf jeden individuell abgestimmt. Sie findet in Einzelsitzungen statt aber auch in Gruppen- oder Familiensettings. Zur Anwendung kommen unterschiedlichste Methoden wie z.B. Rollenspiele oder Exposition.